GLANZ UND KLANG

„Mit Energie, präziser Schlagtechnik und ausgesprochen schönen Soli“, schwärmte die Süddeutsche Zeitung, nachdem Tung-Chieh Chuang in der vergangenen Saison spontan für einen erkrankten Kollegen am Pult der Münchner Symphoniker eingesprungen war und eine fulminante Zweite Symphonie von Kurt Weill hinlegte. Grund genug, den aktuellen Chef der Bochumer Symphoniker erneut einzuladen. „Glanz und Klang“ lautet nun das Motto. Das bringt das Wesen des goldglänzenden Horns auf den Punkt, das Yun Zeng, Erster Solo-Hornist der Staatskapelle Berlin, so wunderbar klangvoll zu blasen versteht. Dass Richard Strauss dem Instrument gleich zwei Show-Stücke auf den gewundenen Leib schrieb, ist kein Wunder, denn sein Vater war Hornist im Münchner Hoforchester. Glanz und Klang verströmt aber auch Robert Schumanns überschäumende Frühlingssymphonie, mit der er sich selbst aus einer Schaffenskrise und dem langen Schatten Ludwig van Beethovens katapultierte und mit der wir nun bereits im Februar die blühende Jahreszeit herbeisehnen.